Adventskalender – Warum gibt es ihn?
Man hängt die Girlanden auf, platziert den Weihnachtsschmuck aus Holz und zündet die ersten Kerzen an – die Adventszeit ist für viele eine Zeit der Erholung und Besinnung. Man kommt mit seiner Familie zusammen und genießt die kalten Wintertage. In der Vorweihnachtszeit gibt es aber noch eine weitere Tradition, welche gerade in Deutschland nicht fehlen darf: der Adventskalender. Bereits seit vielen Jahrzehnten ist er ein fester Bestandteil der Adventszeit, doch warum gibt es ihn überhaupt? Wir haben uns mit der Entstehung beschäftigt, und warum der Kalender auch heute noch unglaublich beliebt ist.
Die Zeit des gedruckten Adventskalenders
Die Ursprünge des Adventskalenders lassen sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen, wobei er anfangs nur als Zeitmesser und Zählhilfe genutzt wurde. Der große Anfang der Weihnachtskalender war erst im Jahr 1902. In diesem Jahr wurde der erste gedruckte Adventskalender in Hamburg hergestellt. Er erschien im Verlag der evangelischen Buchhandlung Friedrich Tümpler und trug den Namen „Weihnachtsuhr für Kinder“. Damals kostete das Exemplar 50 Pfennig. Leider war der Kalender ein eher mäßiger Erfolg. Zwei Jahre später veröffentlichte die Stuttgarter Zeitung einen Weihnachtskalender mit dem Namen „Im Lande des Christkinds“. Das damalige Modell besaß noch keine Türchen, sondern es bestand aus zwei Teilen. Auf der einen Seite hatte man einen Bogen mit 24 Bildern zum Ausschneiden und auf der anderen Seite einen Karton, auf dem sich 24 Felder befanden. Auf diesen Feldern war jeweils ein selbst verfasster Vers aufgedruckt. Insofern durften Kinder ein Bild ausschneiden, einen Vers lesen und danach das Bild darauf kleben. Am 24. Dezember enthüllte sich hingegen das weiß gekleidete Christkind.
Der gedruckte Kalender im Laufe der Jahre
Über die Jahre haben immer wieder verschiedene Verlage versucht, einen Adventskalender auf den Markt zu bringen. Zwar nahm die Stückzahl langsam zu, doch der große Hype blieb aus. Einer der Gründe dafür waren der Erste und Zweite Weltkrieg, denn in Kriegszeiten dachte niemand daran, Geld für einen Weihnachtskalender auszugeben oder diesen sogar herzustellen. Nach dem Kriegsende sollte aber endlich die Zeit für den Adventskalender gekommen sein. Er entwickelte sich weiter und schon bald kamen die ersten Exemplare mit Schokolade auf den Markt, die einschlugen wie eine Bombe. Kinder in ganz Deutschland waren verrückt nach den Weihnachtskalendern und so stieg die Abnahme stetig an.
Bis zu dieser Zeit gab es aber nur wenige Adventskalender, welche von dem bisher bewährten Schokoladen-Konzept abwichen. Erst in den 2010ner Jahren sollte sich das ändern. Viele Jahre galten Weihnachtskalender lediglich als kleiner Spaß für Kinder, doch plötzlich erschienen auch Modelle für Erwachsene und sogar Senioren. Immer mehr große Brands brachten eigene Kalender auf den Markt und der Boom war nicht mehr aufzuhalten. Dabei löste sich der Weihnachtskalender komplett von seinem ursprünglich religiösen Gedanken und verlor an seiner klassischen Bedeutung. Stattdessen konnte sich jeder an den Kleinigkeiten erfreuen. Diese Freude spiegelt sich auch in den Zahlen wider. So lag der Umsatz von in Deutschland verkauften Adventskalendern im Jahr 2018 bereits bei 98,3 Millionen Euro. Heute kaufen über 70 Prozent einen Weihnachtskalender, was sich auch in den nächsten Jahren kaum ändern wird.
Die größten Vorzüge eines Adventskalenders
Die Geschichte des Adventskalenders ist vielseitig und aufregend, doch heute ist er nicht aufgrund seiner spannenden Historie so beliebt, sondern aus anderen Gründen. Wir schauen uns die verschiedenen Vorteile an, weshalb in der heutigen Zeit ein Adventskalender zu Weihnachten dazugehört, genauso wie Geschenke, Plätzchen und ein Christbaum.
Vorteil 1: Vorfreude steigern
Der Hauptgrund für einen Weihnachtskalender ist, dass er die Vorfreude auf Heiligabend steigert. Besonders Kinder können die Tage bis zum Geschenkefest kaum abwarten, sodass die Adventszeit für Eltern relativ anstrengend sein kann. Genau hier kommt ein Adventskalender ins Spiel, denn die Vorweihnachtszeit wird somit aufregend und geschenkereich gestaltet. Jeden Tag bekommen Kinder eine Kleinigkeit, um die Zeit bis Heiligabend im Flug vergehen zu lassen. Natürlich steigern damit auch Erwachsene ihre Vorfreude und gönnen sich selbst etwas. Vor allem in der heutigen Zeit, wo Geschenke zu Weihnachten nicht mehr der Standard sind.
Vorteil 2: Die richtige Weihnachtsstimmung
Im Supermarkt türmen sich bereits die Weihnachtsspezialitäten auf, die Straßen sind reich geschmückt und überall vernimmt man den Duft nach Zimt und Vanille. Kann einem all das noch nicht in die richtige Weihnachtsstimmung versetzen, dann ist ein Adventskalender die perfekte Lösung. Schon allein dessen Optik wertet einen Raum auf und gleichzeitig erhält man immer wieder kleine Geschenke, die durchaus den Weihnachtsgeist anregen.
Vorteil 3: Nachhaltige Lösung
Warum muss es immer ein gekaufter und somit fertig zusammengestellter Adventskalender sein, wenn es im Handel auch passende Angebote gibt, die man in Ruhe selbst befüllen kann. Kalender zum Selbstbefüllen sind im Trend, denn gerade als Präsent kann man genau festlegen, was die beschenkte Person erhält. Dabei steht einem die ganze Welt der Überraschungen offen, von kleinen Beauty-Produkten über Weihnachtsschmuck aus Holz bis hin zu selbstgemachten Gutscheinen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man den Kalender jedes Jahr aufs Neue verwenden kann. Somit spart man Geld, man schont die Umwelt und dennoch macht man anderen eine Freude.
Vorteile 4: Neues kennenlernen
Im Alltag ist man oftmals eingefahren und nutzt immer wieder dieselben Produkte. Dagegen kann ein Adventskalender helfen, denn je nach Modell verbirgt sich hinter den Türchen eine bunte Mischung. Somit kann man ganz neue Produkte kennenlernen, von einer oder verschiedenen Marken. Selbstverständlich kann es passieren, dass etwas nicht gefällt, doch gerade das macht den Reiz eines Adventskalenders aus: Immer wieder etwas Neues ausprobieren.
Vorteil 5: Für jeden etwas dabei
Der wohl größte Vorteil eines Adventskalenders ist die gigantische Auswahl, die es auf dem Markt zu finden gibt. Beinah jedes Unternehmen bringt zur Adventszeit einen eigenen Kalender heraus, sodass niemand auf dem Trockenen sitzt. Die größten Kategorien von Weihnachtskalendern sind Beauty und Food. Aber es gibt auch viele kleine Angebote, wie Kalender zum Thema Angeln, Dart, Achtsamkeit oder Autos. Aus diesem Grund sollte man nicht vorschnell zugreifen, sondern in Ruhe das Angebot durchstöbern.
Vorteil 6: Für den kleinen Geldbeutel
Leider haben Adventskalender das Vorurteil inne, dass sie immer teuer sind. Und falls sie doch einmal wenig kosten, handelt es sich meist um einfache und langweilige Vertreter. Dieses Vorurteil ist aber veraltet, denn dank der großen Auswahl gibt es heute auch günstige Angebote, die dennoch überzeugen. Das beste Beispiel sind Adventsbücher, welche 24 Kapitel bieten. Insofern verfolgt man eine spannende Geschichte oder muss sogar Rätsel lösen, ohne Unsummen ausgegeben zu haben. Eine Alternative sind Familienkalender. Sie sind darauf ausgelegt, dass eine ganze Familie daran Freude hat. Man kann sich aber auch für Kalender entscheiden, welche man selbst befüllt. Somit gibt man nicht viel Geld aus und kann genau kontrollieren, was sich anschließend hinter den Türchen versteckt.
Adventskalender: Ja oder nein?
Es gibt keine pauschale Antwort, ob man sich für einen Adventskalender entscheiden soll oder nicht. Jeder hat seine eigenen Präferenzen und manche finden einen Kalender tatsächlich albern. Die Zahlen zeigen aber, dass der Großteil der Bevölkerung nicht mehr auf einen Weihnachtskalender verzichten möchte. Überraschend ist das nicht, denn dank seiner großen Auswahl und den vielen verschiedenen Möglichkeiten gibt es für jeden Geschmack das richtige Angebot. Auch in Hinblick auf den Preis, denn ein Adventskalender muss nicht viel kosten. Es gibt bereits Angebote ab 3 Euro, sodass niemand darauf verzichten muss. Kombiniert man ihn jetzt noch mit schöner Weihnachtsdekoration, wie Holzanhänger von alb-weihnacht.de, dann steht einem besinnlichen und überraschungsreichem Weihnachten nichts mehr im Wege.
